Die Stadtneurotikerin
Psychotherapie Blog von Eva Banlaki
Freischwebende Gedanken über stets zeitknappe Stadtneurotiker*innen,
psychische Probleme negierende Wirtschaftsmenschen (v.a. Männer?) und
in der Wartezeit auf ihren Therapieplatz Leidende.
»Ganz normal gestört«
Das Normale ist auch nicht mehr das, was es einmal war. Normal genannt zu werden gilt als Beleidigung. Wer auf sich hält, behauptet besser, »crazy« zu sein. Ein »bisschen verrückt« ist das neue Normal. Gleiches gilt für die Psychotherapie.
Sind wir nicht alle Stadtneurotiker, innen?
Eine Stadtneurotikerin oder ein Stadtneurotiker sind Menschen, die in einer Großstadt leben und von denen anzunehmen ist, dass sie sich eine Psychotherapie gönnen, oder dass dies zumindest naheliegend für sie wäre, weil sie das als normal empfinden. Was ist der Ursprung dieses Begriffs?
Bin ich jetzt ein Fall für die Klapse?
Nachweislich empfinden immer noch viele Menschen eine starke Hemmschwelle, eine Psychotherapie zu beginnen, auch dann, wenn sie längst überzeugt sind, diese Unterstützung zu brauchen. Warum ist das so? Sechs historische Gründe lassen sich aufzählen.